Der Deutsch B-Kurs ist nicht nur ein Fremdsprachenkurs - er erfordert auch eine Reflexion über die Zielsprache und Zielkultur.
Durch diese Reflexion entwickeln die Schüler*innen die Eigenschaften des Lerner-Profils, werden zu kompetenten Kommunikatoren mit Weltoffenheit und internationaler Perspektive, und sich so ihres Lern- und Forschungsprozesses bewusst.
Um effektiv kommunizieren zu können, reichen gute Kenntnisse der Sprache nicht aus; es besteht auch die Notwendigkeit, ein konzeptuelles Verständnis der Sprache zu entwickeln, um ein Bewusstsein für das „Warum" und „Wie" zu entwickeln.
So zeigt das Sprache B Programm die fünf Schlüsselbegriffe der Kommunikation auf:
Kriterium C: Konzeptionelles Verständnis
Inwieweit zeigen die Schüler*innen konzeptionelles Verständnis?
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Inwieweit ist der gewählte Texttyp für die Aufgabe geeignet? Wurden die Richtlinien der jeweiligen Textform berücksichtigt?
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Inwieweit ist die verwendete Sprache an den Adressaten angepasst?
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Inwieweit sind Stil und Tonfall dem Zusammenhang, dem Zweck und dem Empfänger bzw der Zielgruppe des Textes angemessen?
Der Leitfaden für Deutsch B 2020 enthält eine Reihe von Leitfragen, die beim Verständnis der fünf Konzepte helfen können. In der folgenden Tabelle gibt es konkrete Hinweise, wie man im Rahmen des Programms an konzeptionelles Verständnis herangehen kann.
Das konzeptionelle Verständnis wird explizit in Kriterium C der schriftlichen Prüfung, in Klausur 1, geprüft.
Erforschung und Verständnis der fünf Konzepte
Konzeptionelles Verständnis
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Was fragst du Dich?
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Was kann ich tun?
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Zielgruppe/Empfänger
Die Schüler*innen verstehen, dass die Sprache an die Zielgruppe anzupassen ist.
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Wer ist die Zielgruppe des Textes?
Wie würde sich der Text ändern, wenn die Zielgruppe eine andere wäre?
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Handelt es sich um Jugendliche oder Erwachsene bzw. Autoritäts- personen als Zielgruppe?
Welcher Sprachstil soll verwendet werden?
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Höflich/Locker?
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Formell/ Umgangssprache?
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Slang?
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Fachjargon?
Welche rhetorischen Stilmittel eignen sich?
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Humor
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Imperative
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Rhetoische Fragen
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Wiederholungen
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Syntaktische Strukturen
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Zusammenhang
Die Schüler*innen verstehen, dass die Sprache an den Kommunikationszusammenhang angepasst werden muss
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Wie beeinflussen der Zusammenhang und die Situation die Kommunikation?
Welches Verhältnis besteht zwischen dem Verfasser des Textes und dem Empfänger?
Wie beeinflusst dieses Verhältnis die Kommunikation?
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Welche Kommunikationsformen passen zu der entsprechenden Kommunikationssituation?
Welche Werte spielen im sozialen Zusammenhang eine Rolle?
Welche Konventionen gelten für die verwendete Textform?
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Formelles oder informelels Register?
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Abwesenheit des „Ich"?
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Respekt vor der sozialen Hierarchie?
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Zielsetzung
Die Schüler*innen verstehen, dass es ein Kommunikationsziel gibt und dass sich die Sprache an das Ziel anpasst
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Woher weiß man durch das Hören oder Lesen, was der Absender, der den Text verfasst hat, mit diesem Text ausdrücken möchte?
Wie kann ich meine Kommunikation planen und anpassen, um mein Ziel zu erreichen?
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Die Ziele der Kommunikation:
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benachrichtigen
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erklären, erzählen, beschreiben
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urteilen, argumentieren
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Kritik üben
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überzeugen
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Emotionen ausdrücken oder an Emotionen appellieren
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Fragen stellen
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Bedeutungen
Die Schüler*innen verstehen, dass es eine Vielzahl von Kommunikationsarten gibt
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Wie verändert bildliche Sprache die Kommunikation?
Wodurch ist Eindeutigkeit bzw. Mehrdeutigkeit eines Textes feststellbar?
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Identifizieren / Verwenden
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Bildliche Sprache
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Anspielungen
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Vorurteile
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Verweis auf Sprichwörter oder Sprüche
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Verweis auf kulturell implizite Zusammenhänge
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Assoziation von Sprache mit Bilder
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Variation
Die Schüler*innen entwickeln ein Verständnis für sprachliche Vielfalt, und gehen davon aus, dass die Sprecher einer Sprache diese allgemein kennen
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Wie variiert Sprache von einem Ort zum anderen?
Wie entwickelt sich Sprache im Laufe der Zeit?
Wie unterscheidet sich die Sprache von einem sozialen Umfeld im Vergleich zu einem anderen Umfeld?
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Dialekt oder regionale Sprache
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Jugendsprache?
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Kiezdeutsch?
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Fachargon?
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Fachsprache?
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